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Eifelregio.net 27.05.2014

Die Kelten

Die keltische Kultur war ausgesprochen hoch entwickelt. Kelten oder Gallier, wie sie von den Römern genannt wurden, lebten in Städten und Dörfern. Sie hatten ein weit verzweigtes gutes Straßennetz und galten den Griechen und Römern als Erfinder des Rades. Sie waren sozusagen die »Fuhrleute« der Antike. Viele Begriffe aus den Bereichen Wagenbau und Pferdezucht sind keltisch (z. B. »Pferd«, das auf kelt. weredos zurückgeht oder Karren, ein keltischer Wagen, den die Römer als »carrus« bei den Galliern kennengelernt hatten).

Die Kelten waren auch hervorragende Schmiede. Die älteste Eisenhütte nördlich der Alpen wurde in der Eifel in Hillesheim gefunden. Sie stammt aus dem 5. Jh. v. Chr. Ebenfalls in Hillesheim fand man keltische Gräber. In einem wurde ein außerordentlich gut erhaltener Kult-Wagen entdeckt.

Auch wegen ihrer Pferdezucht und der guten Fleisch- und Wurstwaren waren die Gallier berühmt. Sie hatten sogar eine »Mähmaschine« erfunden, mit der sie ihre riesigen Getreidefelder effektiver abernten konnten.

Gier nach Gold

Allerdings hatten die Kelten eine ziemlich unangenehme Leidenschaft: Sie liebten Gold über alles. Es wurde zu Schmuck oder Münzen verarbeitet. Wer auf sich hielt, trug Gold und zwar in außergewöhnlich exquisiter Verarbeitung, z. B. als Ringe, Armreifen, oder gar als goldenen Halsreif, Torques, der Ehrenzeichen und Herrschaftsattribut war. All das wäre an sich nicht so tragisch. Doch den Kelten wurden traditionell alle ihre Schätze nach dem Tod mit ins Grab gegeben. Die Nachkommen mussten sich also ihr Gold immer wieder neu besorgen ...

Da Gold gemeinhin nicht auf der Straße liegt, führte diese Unsitte bei den Kelten zu einer besonders aggressiven und kriegerischen Lebensweise. Denn man suchte das Gold nicht nur aus der Natur zu gewinnen, wie z. B. in Amel, wo entlang des Flusses Amel zahlreiche keltische Abraumhügel vom Goldschürfen erhalten sind. Viel einfacher war es doch, sich das Gold gewaltsam beim ungeliebten Nachbarn zu besorgen!

Keltische Höhenburgen

Es war bei den Kelten üblich, im Sommer als Bauer und im Winter als Kriegr zu »arbeiten«. Logischerweise führte das zu immer wieder neuen Kriegen und auch dazu, dass die Kelten überall auf den Eifelhöhen mit Wallanlagen geschützte Fluchtburgen anlegten, um sich vor den gierigen Nachbarn in Sicherheit bringen zu können.

Die am besten erhaltenen keltischen Ringwälle der Eifel sind auf dem Barsberg bei Bongard und auf der Steineberger Ley zu finden. Viele Höhenkuppen der Eifelberge waren zunächst natürliche Festungen. Ihre Wehrhaftigkeit ergänzte die murus gallicus, eine mörtellose Mauer, die Cäsar so bemerkenswert fand, dass er ihr in »De Bello Gallico« einen Exkurs widmete. Mithilfe eines Holzgerüsts wurden die Steine in Form gebracht, die Lücken mit Erde gefüllt. Selbst wenn die Hölzer verrottet waren, hatte eine solche Festungsmauer lange Bestand.

Keltische »Stämme« in der Eifel

Im Gebiet der Eifel wohnten verschiedene keltische »Stämme«, die von Cäsar der Großgruppe der Belgen/Belger zugeordnet wurden. Im Süden lebten an der Mosel und in Luxemburg die Treverer, zum Teil auch im Hunsrück und rechtsrheinisch etwa bei Mainz, vielleicht sogar rheinabwärts bis zur Lahn. Nördlich an das Gebiet der Treverer grenzte das der Caeroser, ein kleineres nördlich von Bitburg in Richtung Prüm/Ostbelgien. Um St. Vith wird das Siedlungsgebiet der Segner vermutet. Bei Jünkerath-Ripsdorf wurden Hinweise auf die Talliates gefunden, die vielleicht das Ahrgebiet bewohnten. Die Nordeifel und die Ebene zwischen Maas und Rhein soll von den Eburonen besiedelt gewesen sein. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass mit Eburonen nur ein zeitweiliges Kriegsbündnis der hiesigen Galliergruppen gegen Cäsar bezeichnet wurde. Um Aachen vermutet man den Sitz der Sunuker. Cäsar gab an, dass manche dieser keltischen Stämme ursprünglich aus Germanien stammten.

Die Römer kommen

Die Römer hatten ähnlich wie die Kelten, bei denen es die Goldgier war, eine besonders unangenehme Sitte, die ihre Kriegslüsternheit immer wieder neu anfachte: Während vor Cäsar die Römer wie die Kelten auch im Sommer als Bauer und im Winter als Krieger tätig waren, schuf Cäsar eine Berufsarmee. Die Berufssoldaten erhielten aber nicht nur einen Sold, sondern hatten nach einer bestimmten Zahl von Dienstjahren auch Anspruch auf ein Stück Land, um sich einen Altersruhesitz zu bauen.

Klar, dass das dazu führte, dass Cäsar und danach alle weiteren »Cäsaren« immer wieder neue Gebiete erobern mußten, um ihren Soldaten die ihnen zustehende Abfindung in Form eines Landsitzes geben zu können. So nährt der Krieg den Krieg.

Jedenfalls hatte Cäsar sich seit 58 v. Chr. daran gemacht, ganz Gallien zu erobern. Einfach war das nicht. Denn ganz wie bei den Galliern Asterix und Obelix gab es zunächst erbitterten Widerstand bei den Kelten. Es war vor allem die keltische Stammes-Koalition aus der Eifel, die unter dem Namen »Eburonen« den Römern allergrößte Schwieirgkeiten machten.

Feldherr Cäsar musste im Herbst 54 v. Chr. seine empfindlichste Niederlage einstecken. Wie er selbst in »De Bello Gallico« berichtet, verloren 6000–8000 seiner Soldaten ihr Leben, als sie aus dem Winterlager direkt in einen Hinterhalt liefen. In einem engen Tal fielen die Eburonen unter ihrem Anführer Ambiorix über sie her. Wo diese Schlacht stattfand, ist unbekannt – es kann gut in den Wäldern der Eifel gewesen sein, die die Römer Arduinna silva nannten.

Cäsar nahm blutige Rache für die Vernichtung von immerhin einem Fünftel seiner Truppen: Er verstärkte die römische Militärpräsenz massiv und ließ das Land der Eburonen zwischen Maas und Rhein plündern und verwüsten. Die ihm ergebenen Ubier, ein rechtsrheinischer »Germanen«stamm, waren Nutznießer der Vertreibung und erhielten das Land der Eburonen. Ambiorix’ Mitregent Catuvolcus vergiftete sich mit Eibenbee-
ren – der Name Eburonen soll mit der ihnen heiligen Eibe zusammenhängen. Ambiorix wurde von Cäsar bis über den Rhein verfolgt, doch nie gefasst.

Verrat bei den Treverern

Cäsars großer Vorteil war die Zerstrittenheit der keltischen Stämme – untereinander sowie intern. Bei den Treverern herrschte eine Doppelspitze: Indutiomarus und Cingetorix. Indutiomarus war der eigentliche Drahtzieher hinter Ambiorix’ listigem Überfall auf die Römer weiter nördlich gewesen. Noch im Winter 54/53 v. Chr. griff er auch selbst die Römer an und forderte die rechtsrheinischen Germanen auf, sich dem Aufstand anzuschließen. Sein Mitregent und Schwiegersohn Cingetorix allerdings war Rom freundlich gesinnt. Als Indutiomarus, auf den Cäsar ein hohes Kopfgeld ausgesetzt hatte, bei der Belagerung eines römischen Winterlagers getötet wurde, schloss Cingetorix schnell mit Cäsar Frieden. Fortan verlegten sich die Treverer aufs Pferdezüchten und die Eifel blühte unter der ›Pax Romana‹ auf.