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Eifelregio.net 27.05.2014

Kelten und Römer

Was ist geblieben?

Die fränkischen Könige nahmen sich die besten und am günstigsten gelegenen römischen Besitzungen (Villen, Landgüter usw.) als Königsgut, die Edlen, Freien und Edelfreien erhielten die anderen Filetstücke. So wurden zunächst nur die sogenannten Gunstgebiete (Kalkmulden und Gebiete nahe der Fernstraßen) von ihnen besiedelt. Die anderen Gebiete der Eifel fielen wüst und waren schon sehr schnell von Wald bedeckt. Die so entstandenen riesigen Wälder (auch fränkischer Königsbesitz) schützten die dort bald metertief von neuem Boden bedeckten keltischen und römischen Siedlungsreste. Die in Besitz genommenen Gebäude verfielen meist, weil die Franken sich anfangs mit dem Steinbau nicht auskannten. Als dann ab dem 10./11. Jh. auch hier Steinbauten üblich wurden, nutzte man die restlichen gallorömischen Ruinen gerne als Steinbruch.

Dennoch: Erstaunlich viele keltische und römische Altertümer überdauerten die Zeiten. Das Ganze ging knapp 1500 Jahre gut. Doch ab Mitte des 19. Jhs. verschlechterte sich die Situation dramatisch.

Raubbau in der Neuzeit

Es war die reichsdeutsche Propaganda gegen den Erzfeind Frankreich im Zuge des deutsch-französichen Krieges 1870/71, dann im Ersten Weltkrieg und in der Nazizeit, - sie führte zusammen mit einer rasanten Technisierung der Landwirtschaft zu den bittersten, schlimmsten und umfangreichsten Zerstörungen keltischer und römischer Überreste. In Liedern wie »Als die Römer frech geworden ...« wurde Deutschlands Kraft und Einigkeit gegen die durch das Römische verkörperte romanische Welt beschworen. Die Zerstörung gallorömischer und übrigens auch römisch-germanischer Überreste betraf nicht nur die Eifel. Aber auch hier ging erst in den letzten 150 Jahren der Großteil keltisch-römischer Altertümer verloren.

Beispiel Jünkerath

In Jünkerath stand einmal das antike römische Kleinkastell Icorigium (Egorigium), von einer Rundmauer umgeben und mit 12 Wachtürmen. Noch Ende des 18. Jhs. standen die Mauern des Kastells in einer Höhe von 2-3 m! Dann gefiel es dem Besitzer der Jünkerather Eisenhütte, einen Sportplatz zu bauen. Er ließ die meisten der noch hohen Mauern und Türme niederreißen. Beim Abbruch des Mauerwerks wurden Tausende von Münzen, darunter äußerst seltene Goldmünzen, viele Waffen und Denkmalreste gefunden, die der werte Herr natürlich für sich behielt.

Auf diese Weise verschwand ungesichtet und für immer der Allgemeinheit vorenthalten ein großer Teil des bis dahin Erhaltenen. Als dann beim Eisenbahnbau unter Aufsicht weitergegraben wurde, gab es immer noch eine Menge in Jünkerath zu sehen und es wurden weitere aufsehenerregende Funde gemacht.

Aber beim Ausbau der Gönnersdorfer Straße 1961 gelang es den Archäologen nicht, das zum Jünkerather vicus gehörige Gräberfeld ordentlich auszugraben, weil die Bevölkerung vor Eintreffen der Fachleute über Nacht die Gräber nach wertvollen Resten durchwühlt und Urnen, Ton­ und Glasgefäße, Münzen und Zierrat fortgeschafft hatte. Schließlich wurden 1978 bei Kanalarbeiten »Am Römerwall« vom Bagger achtlos die verbliebenen Türme der Befestigung zerstört.

Heute liegen am Fundort ein paar Trümmerblöcke relativ lieblos dahingeworfen, die an das einstmals bedeutende römische Bauwerk erinnern sollen: Schade - welch ein Verlust! Nur wenige der viele Tausend ausgegrabenen Fundstücke sind übrigens noch auffindbar: z. B. in Daun als Teil eines Brunnens oder im Museum in Trier, wohin man die spärlichen Reste verbracht hat.


Nun aber ans Eingemachte

Bei dem Wenigen, was heute noch an gallorömischen Resten sichtbar ist, handelt es sich tatsächlich nur um Bruchstücke. Oft noch nicht einmal das: mangels Masse sind vielfach gar nur noch die früheren Grundrisse mit neuzeitlichem Mauerwerk nachgebildet, damit die Besucher wenigstens so die Dimensionen einer gallorömischen Anlage optisch nachempfinden können.

Juddekirchhof (gallorömisches Heiligtum Caiva-Tempel)

Beim Namen Juddekirchhof könnte man zwar an einen Judenkirchhof denken, er rührt aber wahrscheinlich vom altnordischen Wort gođi (Priester) her, das die eingewanderten fränkischen Germanen zur Bezeichnung von heiligen Orten von Kelten und Römern benutzten. In der Kultstätte, die durch eine Inschrift ins Jahr 124 datiert ist, fand man u. a. eine Statuette der keltischen Göttin Caiva, Beleg dafür, dass in dieser Region eine keltisch-römische Mischkultur bestand. Außer einer Rekons­truktion der Grundmauern erinnert am Fundort nichts mehr an die bedeutende Tempelanlage von stattlichen Ausmaßen (63 x 46 m), als deren Stifter der Besitzer der Villa Sarabodis vermutet wird.

Zugang hinter dem Indus­triegebiet ­östlich der K 47, ca. 1 km nördlich
von Gerolstein

Villa Sarabodis

Bedeutende römische villa rustica aus dem 1. Jh. Es lassen sich die Fundamente und die Hypokaustenfußbodenheizung der Villa betrachten.

Die Villa befindet sich im Garten der Gerolsteiner Erlöserkirche (siehe Gerolstein Erlöserkirche).

Römische Brunnenstube Klausbrunnen

Die Brunnenstube Klausbrunnen bauten die Römer, um hier eine der Quellen der römischen Eifelwasserleitung zu fassen. Zentrum der Quellkammer ist ein 3,50 x 5,80 m großes Sammel­becken, dessen Sohle 3 m in das Erdreich eingetieft war. Hauptsächlich durch drei große, aus losen Steinen aufgeschichtete überwölbte Öffnungen drang das Wasser aus dem Hang in die Kammer. Dort sammelte und beruhigte es sich, um anschließend in den Kanal Richtung Köln einzufließen. Nur knapp 4 m darunter mündete der vom Nettersheim-Urfter ›Grünen Pütz‹ kommende Strang in den Kanal ein.

700 m östlich von Mechernich-Kallmuth, guter Einblick durch die Gitter, nur geöffnet im Rahmen von besonderen Veranstaltungen.

Römisches Aquädukt Vussem

Eifelve_Aquaedukt_Vussem1.png

Bei der Entdeckung hatten die Archäologen Glück im Unglück. Achtlos hatte man in den 1950ern beim Bau des Sportplatzes zwei Pfeilerfundamente der ehemals 80 m langen und 10 m hohen 2000 Jahre alten Kanalbrücke über den Bach Odensiefen zerstört, ehe Bonner Archäologen auf den Plan gerufen wurden. Sie ermittelten, dass das Aquädukt ursprünglich 13 Bögen mit zwölf Pfeilern hatte. Vussem erhielt damals mit der Teilrekonstruktion des Aquädukts eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, die die technische Genialität der römischen Ingenieure vor Augen führt: Mit 0,4 % Gefälle wurde der Talübergang auf kürzestem Weg bewerkstelligt und dabei ein langer Umweg um das Seitental erspart.

Station des Römerkanal-Wanderwegs, frei zugänglich, Eintritt frei

Barsberg

Das Basaltplateau des Barsbergs in 600 m Höhe bildet eine natürliche Festung. Auch wenn heute auf den ersten Blick nur ein Trümmerfeld aus bemoosten Steinen zu sehen ist: Hier befindet sich eine der besterhaltenen keltischen Höhenburgen der Eifel. Vor rund
2500 Jahren entstand der bis zu 6–7 m hohe doppelte Ringwall. Die Höhenburg aus der Blütezeit der keltischen Eifel-Hunsrück-Kultur wurde noch bis in die spätrömische Zeit (4. Jh.) genutzt. Bei Arbeiten in einem Steinbruch wurde die Anlage z. T. zerstört.

Bei Bongard: von der Bodenbacher Straße (K 65) nach ca. 350 m rechts in die Straße "Am Barsberg", nach 400 m am Forsthaus Barsberg rechts halten und nach knapp 300 m scharf rechts den Barsberg erklimmen ...

Dietzenley

Der 617 m hohe Basaltgipfel ›bewacht‹ den Übergang vom Kylltal in die östliche Vulkaneifel. Reste eines keltischen Ringwalls und einer Fliehburg aus der Römerzeit (1.–4. Jh.) zeugen von der strategischen Bedeutung dieses Ortes. Über allem thront heute ein Aussichts­turm mit bestem Blick ins Land.

Wanderweg ab Dorfzentrum Büsch­eich, 1 km, ab Gerolstein 4,5 km

Steineberger Ley

Der heute bewaldete Berg vulkanischen Ursprungs entstand vor rund 35 Mio. Jahren und trägt auf seiner Basaltkuppe einen keltischen Ringwall. Er wurde ­vermutlich vor rund 2500 Jahren mörtellos aus Bruchsteinen errichtet und umfasst ein Areal von 2,2 Hektar. Die Vulcano-Infoplattform auf der Steineberger Ley (557 m) eröffnet in 24 m Höhe Aussicht über die Baumwipfel.

Steineberger Ley in der Kulturdatenbank

Buerberg bei Schutz

Dies ist einer der schönsten Aussichtspunkte der Eifel – kein Wunder, dass die Römer hier eine Fliehburg anlegten: Der Buerberg bietet ungehinderte Sicht über weite Strecken, ein idealer Standort für eine Signalstation. Nach Süden blickt man auf die markante, in der Mitte ›gesattelte‹ Doppelspitze des Mosenbergs und nach Norden zum Ernstberg. Funde von Keramik- und Glasscherben sowie Münzen belegen die römische Besiedlung. Serpentinenreich windet sich die Straße vom Dorf Schutz im Tal hinauf zum Parkplatz, zu Fuß geht es weiter auf breitem, doch stetig und steil ansteigendem Weg bis zu den ›Zinnen‹ der Burg. Sie sind weitgehend ein Werk der Natur aus ­lotrecht bis zu 50 m aufragendem Basalt, Resten eines ›jungen‹ Vulkan­kegels aus dem Tertiär.

Wanderweg 6 ab Ortszentrum Schutz oder per Pkw bis Parkplatz
(ca. 1,5 km), weitere 600 m zu Fuß; nur für Trittfeste, Schwindelfreie und
auf eigene Gefahr

Römische Kalkbrennerei

Iversheim liegt an der Ostflanke der Sötenicher Kalkmulde, wo es schon lange Kalkbrennereien gab. Eine römische Kalkfabrik mit sechs Öfen wurde 1968 ausgegraben. Dort arbeiteten Legionäre, wie Inschriften auf Weihesteinen besagen. Von 145 bis 235 n. Chr. produzierte die 30. Legion Minerva aus Bonn hier den für ihre regionale Bautätigkeit nötigen Kalk. Die harte Knochenarbeit war bei den Truppen höchst unbeliebt und führte häufig zu Klagen.

53902 Bad Münstereifel-Iversheim, westlich der B 51, ein Ofen ganzjährig frei zugänglich, Ofen im Schutzbau Mai–Okt. Sa 13–16, So, Fei 11–16 Uhr und nach Vereinbarung: Tel. 02253 76 31 oder 02253 54 22 44

Strotzbüscher ›Tumm‹

Der markante ›Tumm‹ (lat. tumulus = Hügel) wurde schon 1821 als einer der wenigen bekannten römischen Grabhügel archäologisch untersucht. Das hinderte 1976 einen Landwirt nicht, die Einebnung seines Feldes in Angriff zu nehmen. Mit schwerem Gerät riss er die Sandsteinplatten weg, damit war ein Teil des archäologischen Denkmals zerstört. Immerhin wurde die aus Sandsteinquadern errichtete kuppelartige Grabkammer mit Wänden aus Lavagestein, die einst ein 6 m hoher Erdhügel bedeckte, daraufhin erneut untersucht und gesichert. Ein Gang führte von der Westseite in die Kammer des Familiengrabes, in dem die Archäologen jedoch keine Grabbeigaben (mehr) fanden. Eine Überdachung schützt die Anlage heute.

Südl. v. Strotzbüsch, zw. der B 421 und L 52 nach Oberscheidweiler, Parkplatz an der L 52, www.strotzbuesch-vulkaneifel.de, frei zugänglich

Villa Rustica Bollendorf

Die vom 2. bis ins 5. Jh. genutzte bäuerliche Landvilla hatte einen überdachten Innenhof, einen beheizbaren Wohnraum und eine vollständige Badeanlage. Erstaunlich gut erhalten blieben die Grundmauern und Reste der Hypokaustenheizung. Die Villa ist mit einem modernen Schutzbau versehen, der Aussehen und Ausmaße der Anlage erahnen lässt. Infotafeln erläutern die Geschichte der Villa und Bollendorfs römische Vergangenheit.

An der Römischen Villa 1,
ganzj. tgl. geöffnet, kostenlos

Römische Villa Echternach

Die luxuriöse villa rustica, eine der größten Römervillen nördlich der Alpen und vom 1. bis ins 5. Jh. bewohnt, wurde 1975 entdeckt. Von der Dach­terrasse des Besucherzentrums überblickt man die Mauerreste der Anlage, die sogar ein Außenschwimmbecken besaß. Begehbare Dioramen führen Besuchern den Alltag in der Villa vor Augen, ermöglichen den Blick in eine Römerküche, die Badeanlage sowie die prunkvollen Empfangs- und Speiseräume.

Echternacher See, Tel. 00352 47 93 30-214, https://www.lux-trier.info/a-roemervilla, April–Mitte Okt. Di–So 10–12, 13–17 Uhr, Erw. 1,50 €