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Eifelregio.net 23.07.2014

Vulkaneifel

Vulkane und Maare, das ist die Eifel schlechthin. Die wassergefüllten „Augen der Eifel“ bei Gillenfeld und Daun sind die Hauptattraktion in dieser Landschaft. Die heiße Erdgeschichte vor wenig mehr als 10000 Jahren ist Thema im Maarmuseum Manderscheid und im Dauner Eifel-Vulkanmuseum. Wem soviel Wissenschaft zu heiß ist: In einigen der mit Wasser gefüllten Maare findet man Abkühlung in Freibädern.

Info

Tourist Information Daun: Leopoldstr. 5, 54550 Daun, Tel. 06592 951 30, https://www.gesundland-vulkaneifel.de

Die Vulkanzone der Eifel reicht vom Rhein im Osten über das Laacher-See-Gebiet bis weit in den Westen, wo man im Vulkangarten Steffeln in einem ausgebeuteten Steinbruch Schicht um Schicht heute exemplarisch nachvollziehen kann, wie ein Vulkan aufgebaut ist. Der Rockeskyller Kopf östlich von Gerolstein ist ein Schichtvulkan par excellence und auf einem Geowanderweg erschlossen.

Der Vulkanismus in der Eifel flammte über einen langen Zeitraum immer wieder auf, der jüngste Ausbruch liegt erst rund 11000 Jahre zurück und brachte das jüngste Maar der Eifel, das Ulmener Maar hervor. Dies ereignete sich im Erdzeitalter des Quartär, in dem wir noch heute leben. Viele Vulkane der weiter östlich gelegenen Hocheifel sind viel früher, bereits im Tertiär, vor 20–40 Mio. Jahren, entstanden, der höchste Eifelberg, die Hohe Acht (747 m) ist 38 Mio. Jahre alt.

Antike Zeichensprache

Viele Vulkansilhouetten sind markant und von den unterschiedlichsten Plätzen aus leicht wiederzuerkennen, manche, wie der Aremberg an der Schwelle zur Ahreifel, sehen aus wie schlafende Riesen, andere haben ausgeprägte eingesunkene Gipfelformen wie der Mosenberg oder steilwandige Basaltklippen wie der Buerberg bei Schutz. Und: Schon die Menschen der Frühzeit, die Kelten, später die Römer, haben die höchsten Punkte genutzt, um sich Überblick zu verschaffen und wohl auch, um von Berg zu Berg zu kommunizieren. Reste ihrer Wachtposten, Höhenburgen oder auch Siedlungen im Schutz der unangreifbaren Höhe haben Ausgrabungen zutage gefördert, so am Buerberg bei Schutz und am Barsberg bei Bongard.

Der Bergbau

Die Ausbeutung der vulkanischen Gesteine ist uralt. Schon die Römer haben mit dem Abbau in industriellen Dimensionen begonnen. So ist schon mancher Vulkan bereits von der Landkarte verschwunden und noch immer ist die Vulkaneifel übersät mit aktiven Lavagruben und Steinbrüchen, etwa am Rother Kopf. Alte Fotografien zeigen beispielsweise den 614 m hohen Goßberg bei Walsdorf mit ganz anderer Silhouette und der Steffelner Kopf wurde fast ganz abgetragen. Lava und Basanit für den Straßenbau, Basalt, Trachyt und mehr für den Bau von Kirchen, Klöstern, Schlössern und Bauernhäusern.

Die Quellen

Bekannt ist die Vulkaneifel für die vielen guten Quellen. Weniger zum Trinken als zum Bestaunen ist der Wallende Born mitten im Dorf Wallenborn. Er verdient den Namen zu Recht, denn alle halbe Stunde quillt das Wasser aus dem Untergrund und schießt in einer Fontäne hoch auf. Ein Spektakel, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Vielfalt der Mineralwässer in der Eifel hat ebenfalls mit dem Vulkanismus zu tun. An den geologischen Störungslinien tritt das Wasser aus tiefsten Tiefen aus, angereichert mit den Mineralien des Berggrunds. Viele kleine Dörfer in der Vulkaneifel haben ihren Sauerbrunnen oder Drees. So nennt man hier die gefassten Quellen, wo sich jeder Wasser holen kann, das auf natürlichem Weg mit Kohlensäure angereichert sprudelnd und oft vom Eisengehalt rötlich gefärbt gezapft wird. In Flaschen abgefüllt, hält es sich dank der Kohlensäure eine Weile. Schön hergerichtete Brunnenhäuser findet man unter anderem in Daun-Steinborn und im Kylltal bei Birresborn (Lindenquelle) und am Rand von Duppach, außerdem offene Brunnen und Zapfhähne in Niederstadtfeld sowie bei Bodenbach.

Wandertipp Dauner Maare

Auf einer 10 km langen Route lassen sich alle drei Dauner Maare erwandern. Der Weg führt über den 561 m hohen Mäuseberg mit dem Dronketurm. Unterwegs sieht man auf der einen Seite das Weinfelder, auf der anderen das Schalkenmehrener Maar: Ein Krater neben dem anderen, unterschiedlich in der Höhe.

Gemündener Maar

Als tiefer, bis zu 38 m tiefer See, von Wald umgeben, liegt das Gemündener Maar der Kreisstadt Daun am nächsten und ist ein beliebtes Ausflugsziel, ja sogar Schauplatz für den Kulturevent der Dauner Festspiele. Das Freibad mit mehreren Becken ermöglichst zwischen Mai und September ein Bad im Maarwasser. Es wurde zur Saison 2014 generalsaniert und wartet mit Rutschbahn und Sprungturm sowie Café mit Terrasse auf.

Totenmaar (Weinfelder Maar)

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Auf dem Schlackenwall des Vulkankraters, in dem das für sein klares Wasser bekannte Maar liegt, steht eine einsame Friedhofskapelle. Es ist die ehemalige Kirche des Dorfes Weinfeld und zugleich alles, was nach den Pestjahren im 16. Jh. davon geblieben ist, als alle Einwohner des Dorfes starben. Daher der Name ›Totenmaar‹.

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Diese Szenerie, umgeben von windzerzausten Ginsterheiden, machte der Eifelmaler Fritz von Wille im frühen 20.Jh. mit seinen Bildern bekannt, und die traurige Geschichte ist Thema einer Novelle der Eifeldichterin Clara Viebig (1860–1952), die so beginnt: »Hoch oben in den Eifelbergen liegt ein See, dunkel, tief, kreisrund, unheimlich, wie ein Kraterschlund.« Das stille Maar lässt sich gut auf einem Uferrundweg umwandern, Start am Parkplatz Weinfelder Maar.

Schalkenmehrener Maar

In offener Landschaft, umgeben von Wiesen, liegt der See am Rand des Dorfes. Man kann im Naturfreibad baden und Boot fahren, es gibt Liegewiesen und Badestrand auf der Westseite des Doppelmaars. Denn das eine der ursprünglich aus zwei wassergefüllten Maaren bestehenden Schalkenmehrener Maare ist bereits verlandet.

Gillenfelder und Immerather Maare

Eine weitere Kratergruppe liegt bei Gillenfeld. Sie besteht u. a. aus dem Pulvermaar und dem Immerather Maar. Während Letzteres höchstens Angler beglückt, ist das Pulvermaar mit seinem klaren tiefen Wasser ein Badesee für Anspruchsvolle, wenn auch recht kühl. Steil fallen die Ufer ab in das kreisrunde, von dichtem Wald umgebene Maar. Schwimmbad, Campingplatz und Feriendorf.

Eifel-Vulkanmuseum/GEO-Zentrum Vulkaneifel

Unter dem Walmdach des ehemaligen Landratsamts (1830/1831) sind Mineralien und Fossilien sowie Modelle der in den letzten 600 000–10 000 Jahre entstandenen vulkanischen Landschaftsformen versammelt. Schlackenkegel und Maare werden auch in ihrer Entstehungsphase gezeigt – ein guter Einstieg zur Erforschung des Vulkanismus in der Westeifel auf eigene Faust.

Leopoldstr. 9, 54550 Daun, Tel. 06592 98 53 53 oder 06592 933 321, Eifel Vulkanmuseum, März–Mitte Nov. Di–Fr 13–16.30, Sa, So, Fei 11–16.30 Uhr, 3 €.

Mosenberg-Vulkan

Der Mosenberg ist eine markante Silhouette, die weithin zu sehen ist: fünf Ausbruchsstellen, drei Krater, mehrere Maare, ein Kratersee, etwa 29.000 Jahre alt und eine der beeindruckendesten Vulkangruppen der Eifel überhaupt.
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Vom Parkplatz auf der Nordwestseite in Sichtweite von Bettenfeld kann man auf kurzem Weg zum Windsborn, dem Mosenberg-Kratersee, aufsteigen. Ja, es geht hoch, nicht "runter zum See". Das ist schon ungewöhnlich, und: Dieser Kratersee ist der einzige nördlich der Alpen! Der See – ohnehin von bescheidener Größe – ist dabei zu verlanden; seit den 1930er-Jahren hat er bereits die Hälfte Wasser verloren und ist nur noch ca. 1,60 m tief. Er speist sich ausschließlich aus Oberflächenwasser und es gibt keine Fische, aber eine Fülle von Libellen, die vielleicht deshalb besonders zahlreich sind, weil es keine Fische gibt. Infotafeln beschreiben, welche Pflanzen am Windsborn wachsen und natürlich die diversen Libellenarten.

Wer noch Puste hat, kann aufsteigen bis zum Vulkangipfel (517 m), skurrile Lavafetzen begleiten den Weg. in der Nähe liegt ein Aussichtspavillon, von dem sich ein toller Blick Richtung Manderscheid bietet.

2,8 km östlich von Bettenfeld, 5 km Wanderung ab Manderscheid

Nostalgikum in Uersfeld

Die Litfaßsäule vor der Tür des ehemaligen Schulhauses zeigt es schon: Hier geht es auf Entdeckungsreise, und zwar von den 1940er- bis in die 1960er-Jahre. Raum für Raum treffen zumindest die Besucher der 50-plus-Generation auf ›alte Bekannte‹:

auf einen Tante-Emma-Laden, ein Badezimmer der Fifties oder einen wie anno dazumal eingerichteten Frisörsalon. In der stilecht im Retrolook gehaltenen Kneipe kann man an der Jukebox die eigenen Lieblingsschlager ›drücken‹. Technische Besonderheit: Sowohl die A- wie die B-Seite sind wählbar obwohl die Platten waagerecht laufen, ausgeklügelte Mechanik macht’s möglich, die B-Seite wird von unten abgetastet. Eine weitere Kuriosität ist der Fernseher mit Geldeinwurf – eine frühe Form von Pay-TV. Waren die Groschen aufgebraucht, wurde der Strom abgeschaltet und der Bildschirm blieb dunkel.

Hauptstr. 7, 56767 Uersfeld, Tel. 02657 94 01 13, Nostalgikum Uersfeld, April–Okt. Do, Sa, So 14–17.30 Uhr, 5 €

Steema Drees

Ein Spaziergang durch das Dorf führt zu einem in einer gemauerten und vergitterten Fassung in kurzen Intervallen aufwallenden ›Brubbel‹. Wenige Schritte weiter sind es zum Pavillon mit dem Steema-Drees. Wie die 1984 angebrachte Inschrift besagt, versagte er noch nie seinen Dienst und liefert immer treu gesundes Mineralwasser, das frei gezapft werden kann.

Ortsmitte Daun-Steinborn, Eintritt frei, immer geöffnet

Gerolstein

Gerolstein gibt es eigentlich zweimal: die Altstadt zwischen Bahnhof und Burgruine mit kleinen Museen und netten Einkaufsgassen. Der geschäftigere Teil liegt etwa 2 km westlich in Sarresdorf: das Einkaufszentrum entlang der B 410, der Sarresdorfer Straße.

Infos

Touristeninfomation Gerolstein: im Bahnhof: Bahnhofstr. 4, 54568 Gerolstein, Tel. 06591 13 30 00, https://www.gerolsteiner-land.de
Bahn (ACHTUNG: Flutbedingt fährt von und nach Gerolstein derzeit noch ein Bus des Schienenersatzverkehrs!!!): Gerolstein ist wichtiger Halt an der Eifelstrecke Köln–Trier. Tarif-Informationen https://www.bahn.de
Bus: Gegenüber vom Bahnhof starten am Busbahnhof tgl. Busse nach Daun und Cochem sowie Prüm. Im Sommer (Mai–Okt.) außerdem die Radlerbusse nach Daun. https://www.radbusse.de

Gerolsteiner Altstadt

Die Altstadt der Brunnenstadt zu Füßen der Burg bietet neben Einkaufsmöglichkeiten von schicken Modeboutiquen bis zu Sport- und Juwelenläden gleich zwei Museen: das Naturkundemuseum mit Urzeittieren und das Telefonmuseum mit der Technik des 20. und 21. Jahrhunderts.

Proviant/Einkaufen

Einkaufsmöglichkeiten aller Art, vor allem die Lebensmittel-Supermärkte, gibt es in der Sarresdorfer Straße im Ortsteil Sarresdorf

Sammlung zur Telefon- und Rundfunktechnik

Naturkunde und Technik liegen sich am Alten Rathaus gegenüber. Wer sich für das Telefon- und Rundfunkmuseum entscheidet, sollte dafür den ganzen Nachmittag einplanen. Die Sammlung Schirmer füllt die Etage im Nachbarhaus des Alten Rathauses bis unter die Decke. Sie umfasst mehrere hundert Telefone aus über einem Dutzend Ländern, aus Nord- und Westeuropa, aus Polen und der Ex-DDR sowie aus Übersee. Die Fernsprechgeräte spiegeln eine wichtige Epoche der Technikgeschichte, ebenso die rund 200 Radios und Phono-Geräte aus den 1930ern–1950ern bis heute. Besonderer Stolz: ein original Nachbau des ersten Fernsprechgeräts der Welt von Graham Bell aus dem Jahr 1877. Auch das Schild, das vor 50 Jahren in jeder öffentlichen Telefonzelle hing, ist hier zu sehen: »Fasse dich kurz!« Doch das ist schier unmöglich bei soviel Technikgeschichte an einem Ort. Der Sammler und gestandene Fernmeldetechniker Heribert Schirmer, der sein Berufsleben1951 begann, hat viel zu erzählen.

im Haus gegenüber dem Naturkundemuseum, Hauptstr. 72, geöffnet Di, Do, Fr 14–17 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. 06591 41 22

Gerolsteiner Dolomiten

Das Gerolsteiner Land verbindet zwei Eifelspezialitäten: die Vulkane und Maare einerseits und die Karstlandschaft der Kalkeifel. Die fossilienreichen Dolomitkalkfelsen, Reste eines 390 Mio. Jahre alten Korallenriffs, dominieren das Kylltal hier: die Gerolsteiner Dolomiten.

Tipp

Wer die Gerolsteiner Dolomiten am Vormittag besteigt, hat am Nachmittag die Gelegenheit, das Erlebte im Naturkundemuseum zu vertiefen. Es gibt in seiner über mehrere Etagen verteilten Ausstellung Aufschluss über die geologischen Zusammenhänge, über die ganz spezielle Natur zwischen Maar, Vulkan und Kalkriff.

Im Alten Rathaus, Hauptstr. 72, geöffnet Mo–Fr 14–17, Sa, So 11–17 Uhr

Aussichtspunkt Munterley

Die lotrecht aufragenden Klippen von Hustley und Munterley sind nicht nur Brutplätze von Wanderfalken und Mauerseglern, sondern auch geschätzt bei sportlichen Kletterern und Wanderern. Neben dem Eiscafé die Treppen hoch und den Schildern nach geht es aufwärts. 110 Höhenmeter weiter oben liegen der beste Aussichtspunkt über Gerolstein und die Höhle Buchenloch, wo Menschen der Altsteinzeit Spuren hinterließen. An der Hustley trifft man auf den Eifelsteig, der von hier zum Auberg führt, einem ebenso eindrucksvollen, aber nicht so hohen Dolomitkliff, das über Sarresdorf aufragt.

Einkehren in Gerolstein

Restaurant Poseidon

›Der Grieche‹ in Sarresdorf ist stets gut besucht, nicht nur wegen des günstigen Mittagstischs. Denn hier zeigt sich die griechische Küche von ihrer besten Seite, mit Lammbraten und Souvlaki, auch gibt es gute Hausweine und nach dem Essen natürlich einen Ouzo. Kleiner gemütlicher Innenhof.

Sarresdorfer Str. 12, Tel. 06591 39 31, Mi Ruhetag, Do–Di 11.30–14, 17.30–23 Uhr,

Juddekirchhof (gallorömisches Heiligtum Caiva-Tempel)

Beim Namen Juddekirchhof könnte man zwar an einen Judenkirchhof denken, er rührt aber wahrscheinlich vom altnordischen Wort gođi (Priester) her, das die eingewanderten fränkischen Germanen zur Bezeichnung von heiligen Orten von Kelten und Römern benutzten. In der Kultstätte, die durch eine Inschrift ins Jahr 124 datiert ist, fand man u. a. eine Statuette der keltischen Göttin Caiva, Beleg dafür, dass in dieser Region eine keltisch-römische Mischkultur bestand. Außer einer Rekons­truktion der Grundmauern erinnert am Fundort nichts mehr an die bedeutende Tempelanlage von stattlichen Ausmaßen (63 x 46 m), als deren Stifter der Besitzer der Villa Sarabodis vermutet wird.

Zugang hinter dem Indus­triegebiet ­östlich der K 47, ca. 1 km nördlich
von Gerolstein

Villa Sarabodis

Bedeutende römische villa rustica aus dem 1. Jh. Es lassen sich die Fundamente und die Hypokaustenfußbodenheizung der Villa betrachten.

Die Villa befindet sich im Garten der Gerolsteiner Erlöserkirche (siehe Gerolstein Erlöserkirche).

Erlöserkirche und Villa Sarabodis

Die vielen guten Quellen um Gerolstein ließen schon römische Villen entstehen, denn wer wohnt nicht gern nahe bei gutem Trinkwasser? Die Villa Sarabodis in Sarresdorf verfügte über eine im 2. Jh. höchst moderne Warmluftheiztechnik. Die Reste der Villa und ihrer Heizung können im Rahmen von Führungen der Erlöserkirche im Garten besichtigt werden. Die rote Sandsteinkirche mit dem hohen schlanken Campanile entstand knapp 1900 Jahre nach der römischen Villa und erinnert nicht zufällig an Italien. Die Mosaiken in der Kirche haben ihr Vorbild in Ravenna und kein Geringerer als der deutsche Kaiser Wilhelm kam 1913 zur Eröffnung. Das preußische Herrscherhaus unterstützte den Bau der mit Goldmosaiken üppig ausgestatteten Kirche in der damals noch kleinen evangelischen Gemeinde Gerolsteins.

Sarresdorfer Straße, Ostern–Okt. Mo, Mi, Sa 11–12, Mi und Sa 15–16 Uhr, 2,50 €.

Burg Lissingen

Die Wasserburg ist seit vielen hundert Jahren zweigeteilt; die Oberburg wird teilweise als Ferienwohnung vermietet, Führungen sind nach Rücksprache möglich.

Prümer Straße 1, Oberburg:

Unterburg:

Nach Besitzerwechsel wird die Unterburg fleißig renoviert; im Burghof finden Veranstaltungen wie Mittelaltermärkte und gelegentlich auch Burgführungen statt.

Prümer Straße 1, Unterburg: www.unterburg-lissingen.de

Gerolsteiner Brunnen

Das berühmte Wasser des Gerolsteiner Brunnens wird im Gewerbegebiet 2 km nördlich der Stadt abgefüllt. Auf LKW verladen, rollt es in alle Richtungen, um mehr oder weniger sprudelnd getrunken zu werden. Die Quelle liegt im längst trocken gefallenen Gerolsteiner Maar. Schaut man genauer hin, sind am Rand des Maars die Spuren der vulkanischen Aktivität gut abzulesen: Die braun-grauen Ascheschichten sind, an einem geologischen Aufschluss (Infotafel) freigelegt, gut zu erkennen.

Betriebsbesichtigung Gerolsteiner Brunnen: Vulkanring (Gewerbegebiet), https://www.gerolsteiner.de, Mo–Fr 15 Uhr, Führung kostenlos

Adler- und Wolfspark Kasselburg

Ein Stück weiter die schmale Straße entlang stößt man auf die Kasselburg, die einen spannenden Tag unter Wölfen und Adlern verspricht. Neben der Fütterung der Wölfe gehören Flugschauen mit Greifvögeln zum täglichen Programm. Der prächtige Doppelturm wird jeden Burgenliebhaber begeistern; er ist in einem selten guten Erhaltungszustand und gehört zu den schönsten in der Eifel. Nebenan im Alten Forsthaus kann man bei Kaffee und Kuchen oder auch Hirschbraten der in Pastell und zu Walzertönen sprudelnden Wasserorgel zuschauen – so etwas sieht man nicht alle Tage!

Pelm, https://adler-wolfspark.de, März–Okt. tgl. 10–18 Uhr, Erw. 10 €, Kinder 7,50 €

Müllenborner Impressionen

Der Ortsteil Müllenborn im Tal des Oosbachs hat an heißen Tagen seine Vorzüge, startet hier doch der Quellenweg. Vom Dorfteich ist es nicht weit zum kühlen Grunde der Utzigquelle und weiter nach Oos.

Das »-born« im Ortsnamen vom Müllenborn deutet es schon an, und die Karstquelle Utzigquelle ist nur eine von mehreren, die hier zutagetreten. Auch die Wasserkraft wurde genutzt. Dem ehemaligen Hüttenstandort Müllenborn brachte die Eisenindustrie in der Vergangenheit Wohlstand und man sieht manch reich geschmücktes altes Haus. Sogar der Schienenstrang Gerolstein–Prüm führt hier vorbei, wenn auch derzeit ungenutzt. Neben dem Quellenweg (6,5 km) im idyllischen Oosbachtal sind der Felssturz Lenzerath und die Mühlsteinhöhlen von Roth (ca. 3 km oberhalb von Müllenborn auf steilem Weg vorbei am Landhaus Müllenborn) weitere Wanderziele. An den Mühlsteinhöhlen führt der Eifelsteig Hillesheim–Gerolstein vorbei. Einkehrmöglichkeit besteht im Landhaus Hotel Müllenborn (Auf dem Sand 45, 54568 Gerolstein, Tel. 06591 9 58 80). Tgl. Busse Gerolstein–Prüm.

Vulkangarten Steffelnkopf

Ein Garten im eigentlichen Sinn ist der Vulkangarten nicht: Wer hier dekorative Blumen, Obstbäume oder Sträucher erwartet, liegt falsch. Der ehemalige Steinbruch im Steffelnkopf, der bis in die 1950er-Jahre ausgebeutet wurde, ist heute als "Vulkangarten" ein Schauvulkankrater. Es ist schon einzigartig, wie man hier in den Schlot eines Vulkans blicken kann. Der Steffelnkopf ist einer der am weitesten westlich gelegenen Vulkane der Eifel. Tuff, Lavafetzen, Basalt – alles da und mustergültig erklärt auf Infotafeln sowie jede Woche bei einer Führung. Geologie zum Anfassen: Vielleicht findet man mit etwas Glück eine Olivin-Knolle, in der ein Halbedelstein verborgen ist.

Vulkangarten Steffeln, westlich von Steffeln, https://www.eifelverein-steffeln.de, Rundgang auf eigene Faust, frei zugänglich, Führungen April–Okt. Mi 14 Uhr, Treffpunkt am Dorfgemeinschaftshaus gegenüber der Kirche, 4 €

Maarmuseum in Manderscheid

In einer ehemaligen Turnhalle macht das begehbarn Maarmodell Augen und Ohren der Besucher klar, wie sich ein Vulkanausbruch anfühlt. Hauptsehenswürdigkeit ist aber das nur rund 70 cm große »Eckfelder Urpferdchen«. Es ist 45 Mio. Jahre alt und wurde in dem trockengefallenen Eckfelder Maar gefunden, das den Tieren der savannenartigen Landschaft der Urzeit als Tränke diente.

Wittlicher Str. 11, 54531 Manderscheid, http://www.maarmuseum.de, März–Okt. Di–Sa 10–12, 14–17, So 13–17 Uhr

Vulkanhaus Strohn

Vor dem Vulkanhaus liegt ein Kuriosum mit 5 m Durchmesser, das man nicht so leicht übersieht: die 1969 in einem nahen Steinbruch bei Sprengungen entdeckte Lavabombe. Das 120 Tonnen schwere Ungetüm aus Olivinbasalt gab der Fachwelt lange Zeit Rätsel auf. Des Rätsels Lösung und Antwort auf andere Fragen rund um den Vulkanismus findet man in den Räumen des Museums, das alles andere als langweilig ist. Ideal für Experimentierfreudige jeden Alters. Frische Luft tanken kann man auf dem vor dem Museum beginnenden Vulkanerlebnispfad.

Vulkanhaus Strohn, Hauptstr. 38, 54558 Strohn, Tel. 06573 95 37 21

Steffeln (634 Einwohner)

Ein gepflegtes Dorf-Ambiente mit hübschen Gärtchen und Grotten aus Lavasteinen findet man in Steffeln.

Im Dorfzentrum ist nicht nur die Kirche ein Blickfang, sondern das, worauf sie steht und noch dazu ein beeindruckendes Zeugnis des Vulkanismus: ein hoher Palagonit-Tuff-Fels. Die Schichtung der ausgeworfenen Aschen, aus denen der Palagonit besteht, hat ihre ästhetischen Reize. Der Sockel eines Hauses wurde aus dem Tuffblock herausgearbeitet, sodass es aus dem Stein herauszuwachsen scheint. Und zu Zeiten, als es noch keine Kühlschränke gab, höhlten die Steffelner die Tuffwand aus und nutzten die kühl-feuchte Grotte als Kühlkammer.

Viele alte Wegkreuze mit Erläuterungstafeln stehen rund ums Dorf. Dass der Berg Steffelnkopf westlich von Steffeln noch vor 100 Jahren etliche Meter höher war, können die Dorfbewohner heute verschmerzen. Denn der ehemalige Steinbruch, der bis in die 1950er-Jahre ausgebeutet wurde, ist heute als "Vulkangarten" eine Sehenswürdigkeit. Es ist ein Schauvulkankrater, wo man in den Schlot eines Vulkans blicken kann: Vulkangarten Steffelnkopf

Kloster Himmerod

Die Abtei Himmerod liegt heute meist einsam und verlassen im Tal des Salmbachs. Die vielversprechende Fassade täuscht: Im Inneren ist die Kirche sehr sehr schlicht und nur in den Seitenaltären flackern die Lichter, die man hier kaufen und anzünden kann. Die Gnadenkapelle im Seiteneingang rechts vom Portal ist wohl die beliebteste und sehr geräumig und stimmungsvoll. Gut besucht sind die gelegentlich stattfindenden Orgelkonzerte und auch Gottesdienste kann man hier mehrmals in der Woche besuchen. Gegründet wurde Himmerod 1134/1135 als erstes Kloster des Zisterzienserordens in Deutschland. Die Mönche lebtenin der Einsamkeit der Eifelwälder nach dem Motto »Ora et labora«. Die von den Ordensregeln geforderte Schlichtheit beim Kirchenbau erschöpfte sich in Himmerod darin, dass das Gotteshaus turmlos blieb. Zu verdanken ist der opulente Westgiebel dem Architekten Christian Kretzschmar, der Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrag des Ordens den Neubau der Klosterkirche im damals zeitgemäßen Stil des Barock übernahm. Nach der Säkularisation blieb die Westfront erhalten und wurde im 19.Jh. als Ruine ein romantisches Sujet für Gemälde.

Klosterladen, Fischerei, Bäckerei sowie Gaststätte machen das Kloster heute zu einem florierenden Wirtschaftsbetrieb. Die Mönche sind allerdings aus Altersgründen inzwischen ausgezogen. Das Kloster gehört dem Bistum Trier, das hier eventuell in Zukunft ein Jugendtagungshaus einrichten und dafür Marienburg an der Mosel schließen wird.

Himmerod 3, 54534 Großlittgen, Tel. 06575 9513-15, https://www.abteihimmerod.de, Gästezimmer auf Anfrage