Die Eifel
Eine der vielfältigsten Urlaubs-Regionen Europas
... Und das ist nicht übertrieben! Wo gibt es sonst auf einer Fläche, die weniger als ein Viertel so groß ist wie NRW, nämlich rund 7600 km2 so verschiedene Landschaften: raue, karge Berge, riesige Wälder, fruchtbare (Hoch-)Ebenen, üppige Talauen, Moore, von Schafen beweidete Kalkmagertriften oder südlich-warme Schieferlagen mit Wein, Vulkankrater und Maare, flinke Bäche und Flüsschen, große Talsperren und Seen und noch viel mehr ...
Buerberg bei Schutz
Dies ist einer der schönsten Aussichtspunkte der Eifel – kein Wunder, dass die Römer hier eine Fliehburg anlegten: Der Buerberg bietet ungehinderte Sicht über weite Strecken, ein idealer Standort für eine Signalstation. Nach Süden blickt man auf die markante, in der Mitte ›gesattelte‹ Doppelspitze des Mosenbergs und nach Norden zum Ernstberg. Funde von Keramik- und Glasscherben sowie Münzen belegen die römische Besiedlung. Serpentinenreich windet sich die Straße vom Dorf Schutz im Tal hinauf zum Parkplatz, zu Fuß geht es weiter auf breitem, doch stetig und steil ansteigendem Weg bis zu den ›Zinnen‹ der Burg. Sie sind weitgehend ein Werk der Natur aus lotrecht bis zu 50 m aufragendem Basalt, Resten eines ›jungen‹ Vulkankegels aus dem Tertiär.
Wanderweg 6 ab Ortszentrum Schutz oder per Pkw bis Parkplatz(ca. 1,5 km), weitere 600 m zu Fuß; nur für Trittfeste, Schwindelfreie und
auf eigene Gefahr
Totenmaar (Weinfelder Maar)
Auf dem Schlackenwall des Vulkankraters, in dem das für sein klares Wasser bekannte Maar liegt, steht eine einsame Friedhofskapelle. Es ist die ehemalige Kirche des Dorfes Weinfeld und zugleich alles, was nach den Pestjahren im 16. Jh. davon geblieben ist, als alle Einwohner des Dorfes starben. Daher der Name ›Totenmaar‹.
Diese Szenerie, umgeben von windzerzausten Ginsterheiden, machte der Eifelmaler Fritz von Wille im frühen 20.Jh. mit seinen Bildern bekannt, und die traurige Geschichte ist Thema einer Novelle der Eifeldichterin Clara Viebig (1860–1952), die so beginnt: »Hoch oben in den Eifelbergen liegt ein See, dunkel, tief, kreisrund, unheimlich, wie ein Kraterschlund.« Das stille Maar lässt sich gut auf einem Uferrundweg umwandern, Start am Parkplatz Weinfelder Maar.
Mosenberg-Vulkan
Der Mosenberg ist eine markante Silhouette, die weithin zu sehen ist: fünf Ausbruchsstellen, drei Krater, mehrere Maare, ein Kratersee, etwa 29.000 Jahre alt und eine der beeindruckendesten Vulkangruppen der Eifel überhaupt.
Vom Parkplatz auf der Nordwestseite in Sichtweite von Bettenfeld kann man auf kurzem Weg zum Windsborn, dem Mosenberg-Kratersee, aufsteigen. Ja, es geht hoch, nicht "runter zum See". Das ist schon ungewöhnlich, und: Dieser Kratersee ist der einzige nördlich der Alpen! Der See – ohnehin von bescheidener Größe – ist dabei zu verlanden; seit den 1930er-Jahren hat er bereits die Hälfte Wasser verloren und ist nur noch ca. 1,60 m tief. Er speist sich ausschließlich aus Oberflächenwasser und es gibt keine Fische, aber eine Fülle von Libellen, die vielleicht deshalb besonders zahlreich sind, weil es keine Fische gibt. Infotafeln beschreiben, welche Pflanzen am Windsborn wachsen und natürlich die diversen Libellenarten.
Wer noch Puste hat, kann aufsteigen bis zum Vulkangipfel (517 m), skurrile Lavafetzen begleiten den Weg. in der Nähe liegt ein Aussichtspavillon, von dem sich ein toller Blick Richtung Manderscheid bietet.
2,8 km östlich von Bettenfeld, 5 km Wanderung ab ManderscheidIns Reich der Eifeltiger
Große Attraktivität über die Region hinaus hat seit 2004 der Nationalpark Eifel – der erste im Bundesland NRW. In seinen ausgedehnten Wäldern, die nach und nach in einen natürlichen Urzustand versetzt werden sollen, bleiben Luchs und Wildkatze trotzdem meist unter sich und ungestört.
Wasserfall Dreimühlen bei Nohn
Er ist ein Naturwunder, aber nicht natürlichen Ursprungs – wie Sie dieses Paradox auflösen erfahren Sie am besten vor Ort.
Es sei denn, der Parkplatz ist schon voll, denn der Wasserfall gehört zu den Top Ten der Eifel lt. Reiseführern und ist deshalb am Wochenenden hoffnungslos überlaufen. Wer mit dem Rad anreisen möchte: Er liegt am Kalkeifel-Radweg von Hillesheim nach Ahrdorf.
Westlich der L68 zwischen Niederehe und Nohn, kurzer FußwegAber auch kulturell ist die Eifel einzigartig in ihrer Vielfalt. Die archäologischen Funde setzen mit der Altsteinzeit ein. Die Eifel gehörte zur Großsteinkultur Westeuropas: wir finden Menhire und Hügelgräber. Später kamen die Kelten und dann die Römer, die die Kelten zu Galliern machten: Asterix lebte wahrscheinlich in der Eifel und hieß Ambiorix! Mit den Franken kam die Christianisierung der Eifel. Von der Eifel aus wurde der Katholizismus in ganz Deutschland, Nord- und Mittelosteuropa verbreitet.
Römisches Aquädukt Vussem
Bei der Entdeckung hatten die Archäologen Glück im Unglück. Achtlos hatte man in den 1950ern beim Bau des Sportplatzes zwei Pfeilerfundamente der ehemals 80 m langen und 10 m hohen 2000 Jahre alten Kanalbrücke über den Bach Odensiefen zerstört, ehe Bonner Archäologen auf den Plan gerufen wurden. Sie ermittelten, dass das Aquädukt ursprünglich 13 Bögen mit zwölf Pfeilern hatte. Vussem erhielt damals mit der Teilrekonstruktion des Aquädukts eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, die die technische Genialität der römischen Ingenieure vor Augen führt: Mit 0,4 % Gefälle wurde der Talübergang auf kürzestem Weg bewerkstelligt und dabei ein langer Umweg um das Seitental erspart.
Station des Römerkanal-Wanderwegs, frei zugänglich, Eintritt freiRömische Kalkbrennerei
Iversheim liegt an der Ostflanke der Sötenicher Kalkmulde, wo es schon lange Kalkbrennereien gab. Eine römische Kalkfabrik mit sechs Öfen wurde 1968 ausgegraben. Dort arbeiteten Legionäre, wie Inschriften auf Weihesteinen besagen. Von 145 bis 235 n. Chr. produzierte die 30. Legion Minerva aus Bonn hier den für ihre regionale Bautätigkeit nötigen Kalk. Die harte Knochenarbeit war bei den Truppen höchst unbeliebt und führte häufig zu Klagen.
53902 Bad Münstereifel-Iversheim, westlich der B 51, ein Ofen ganzjährig frei zugänglich, Ofen im Schutzbau Mai–Okt. Sa 13–16, So, Fei 11–16 Uhr und nach Vereinbarung: Tel. 02253 76 31 oder 02253 54 22 44Das Rote Haus in Monschau
Der Tuchmacher und Protestant Johann Heinrich Scheibler aus dem Bergischen war mit seinen Stoffen vor 250 Jahren höchst erfolgreich. Der Gewinn des Familienbetriebs aus der Tuchmacherei reichte für ein stattliches Bauwerk, das 1760 errichtet wurde: das ›Rote Haus‹. Das Ensemble diente zugleich als repräsentatives Wohnhaus, Kontor, Lager und Fabrik. Das heutige Museum vermittelt einen Eindruck vom großbürgerlichen Leben der Familie Scheibler und bietet Einblick in die Geschichte der Monschauer Tuchmacher. Zu sehen sind das Wolllager unter dem Mansarddach, die herrschaftlichen Wohnräume sowie die Kellergewölbe, wo die Wolle im eiskalten Wasser von Hand gewaschen und gefärbt wurde. Ein Schmuckstück ist die freitragende Treppe im Foyer: Sie ist verziert mit Rokoko-Engeln, die die Arbeitsschritte der Tuchfabrikation festhalten.
Rotes Haus (Stiftung Scheibler-Museum), Laufenstr. 10, Tel. 02472 50 71, https://rotes-haus-monschau.de (Suchbegriff »Stiftung Scheibler«), Einlass zur vollen Stunde Di–So 10, 11, 14, 15, 16 Uhr, 3 €Adler- und Wolfspark Kasselburg
Ein Stück weiter die schmale Straße entlang stößt man auf die Kasselburg, die einen spannenden Tag unter Wölfen und Adlern verspricht. Neben der Fütterung der Wölfe gehören Flugschauen mit Greifvögeln zum täglichen Programm. Der prächtige Doppelturm wird jeden Burgenliebhaber begeistern; er ist in einem selten guten Erhaltungszustand und gehört zu den schönsten in der Eifel. Nebenan im Alten Forsthaus kann man bei Kaffee und Kuchen oder auch Hirschbraten der in Pastell und zu Walzertönen sprudelnden Wasserorgel zuschauen – so etwas sieht man nicht alle Tage!
Pelm, https://adler-wolfspark.de, März–Okt. tgl. 10–18 Uhr, Erw. 10 €, Kinder 7,50 €Burg Satzvey – Adelssitz mit Unterhaltungswert
Ob eindrucksvolle Ritterfestspiele, Konzerte oder Burgweihnacht, Mittelalterspektakel oder Markttreiben: Alle paar Monate wimmelt es vor der Kulisse der bildschönen Wasserburg im Veybachtal vor Besuchern bei einem dieser Großevents. Patricia Gräfin Beyssel kümmert sich ums Entertanment, damit die Denkmalpflege nicht zu kurz kommt. Die hübsche Fassade ist ein Mix aus Mittelalter, Renaissance und 19.Jh. Die auch heute bewohnte Residenz der Grafenfamilie, ist im Rahmen von Führungen zu besichtigen (Sa, So, Feiertag ab 5 Erwachsene jede volle Stunde 12–17 Uhr, 5 €). Der Zugang zum Burghof ist frei und man darf jederzeit die Enten füttern. https://www.burgsatzvey.de.
Mariengrotte bei Rohren/Widdau
Eine der schönsten Mariengrotten, die es gibt!
Die riesigen Steine haben einst die Dorfbewohner mit Karren den Berg hochgeschafft, um diese einzigartige Höhle zu bauen. Drinnen fühlt man sich geborgen, geschickt vom diffusen Tageslicht indirekt beleuchtet sind die Altäre und die Figurengruppe.
Das i-Tüfelchen ist der liebevoll angelegte kleine Paradies-Garten drumherum, im Sommer mit Springbrunnen. Ein Ort zum Ruhefinden und Entspannen. Fast möchte man diesen geheimen Ort nicht preisgeben ...
am Ende der Borngasse in Monschau-Rohren.Überreiche Auswahl an Aktivitäten und ein üppig gedeckter Tisch
Dem Urlauber wird in der Eifel eine Menge geboten. Neben den üblichen Aktivitäten der Mittelgebirge Wandern und Radfahren, Bootfahren und Schwimmen in Talsperren und Naturseen, gibt es Thermalquellen und in Bad Bertrich die einzige Glaubersalztherme in Deutschland. Die Eifel lockt an der Ahr und bei Wittlich nahe der Mosel mit Weinseligkeit, hat eine kreative regionale Gastronomie mit Spezialitäten aus den Wäldern, Flüssen und Seen, von den Erzeugern leckerer Käse und dem gesunden und schmackhaften Fleisch vom Eifel-Rind und -Schwein. Dazu liefern die Gärten der Eifel feine Gemüse und süße Früchte, letztere gerne auch in veredelter, gebrannter Form oder als spritzig-erfrischender Viez (Apfelwein). Kurzum: leben wie Gott in der Eifel, die um ein Haar französisch geblieben wäre ...
Historische Senfmühle Breuer in Monschau
Liebhaber eines guten Senfes von nah und fern zieht es zur alten Senfmühle Breuer von 1882, Senfmanufaktur in der fünften Generation. Hier wird die mit feinem Essig oder Wein angesetzte Senfmaische traditionell zweimal langsam und kalt zwischen schweren Mühlsteinen zu sämiger Konsistenz vermahlen, um dann mit erlesenen Zutaten zu über 20 köstlichen Sorten verarbeitet zu werden. Bei der Besichtigung kann man beobachten, wie sich die Mühlsteine drehen, und erfährt alles über die Produktionsweise. Im Laden kann Senf probiert und gekauft werden. Feinste Küche rund um den Monschauer Senf wird im Restaurant Schnabuleum serviert.
Historische Senfmühle, Laufenstr. 118, Tel. 02472 22 45, https://www.senfmuehle.de, geführte Besichtigung März–Okt. Mi, Fr 11 und 14 Uhr, 4 €Steema Drees
Ein Spaziergang durch das Dorf führt zu einem in einer gemauerten und vergitterten Fassung in kurzen Intervallen aufwallenden ›Brubbel‹. Wenige Schritte weiter sind es zum Pavillon mit dem Steema-Drees. Wie die 1984 angebrachte Inschrift besagt, versagte er noch nie seinen Dienst und liefert immer treu gesundes Mineralwasser, das frei gezapft werden kann.
Ortsmitte Daun-Steinborn, Eintritt frei, immer geöffnetWir laden Sie ein in die Eifel
Auf diesen Seiten präsentieren wir Ihnen nur einen kleinen Ausschnitt der Eifel. Wir wollen Ihnen Lust machen auf eigene Entdeckungen. Angesichts der Fülle der attraktiven Ausflugsziele und Adressen haben wir beschlossen: Mut zur Lücke. Viele Orte und Sehenswürdigkeiten bleiben deshalb ungenannt, ohne sie damit zurückzusetzen. Wenn Sie etwas nicht finden, bitten wir Sie in den nächsten Monaten wieder reinzuschauen. Wir tragen weiter unsere Tipps und Empfehlungen zusammen, was Sie in der Eifel unternehmen, wo Sie gut einkehren können und wo Sie Proviant bei Dorf- und Hofläden, lokalen Metzgern und Bäckern einkaufen können. Wir verschweigen auch nicht,welche Wanderungen und Radtouren uns besonders gefallen. Schauen Sie immer mal wieder rein und, vielleicht noch besser, verraten Sie uns auch Ihre persönlichen Eifel-Tipps. Wir teilen sie dann gerne mit all unseren Gästen auf EIFELREGIO.NET.